66386 Rentrisch (St.Ingbert)

Spellenstein

Beitrag von Johannes Simon

Kurzbericht:

Einer der zwei größten Menhire Deutschlands bzw. Mitteleuropas, die sich im Saarland befinden: Der 5,05 m hohe Spellenstein in Rentrisch (St.Ingbert). Er ist mehrere Tonnen schwer und es ist mir ein Rätsel, wie vor tausenden Jahren Menschen solche Steine über Kilometer transportieren und aufrichten konnten. Ebenso ist der Zweck des Ganzen Unterfangens rätselhaft.

Foto:

Spellenstein in Rentrisch (St.Ingbert) Spellenstein in Rentrisch (St.Ingbert)

Spellenstein in Rentrisch (St.Ingbert)

Bericht: (Tafel vor Ort)

Kulturdenkmal „Spellenstein“

Alter: Der Spellenstein ist ein Menhir (großes, aus einem einzigen Stein gefertigtes säulenartiges Monument), der der megalithischen Baukunst der ausgehenden jüngeren Steinzeit (ca. 1800 v.Chr.) zuzuordnen ist.

Aussehen: Der Spellenstein ist eine vierkantige Steinspindel, die aus härtestem Sandstein gearbeitet ist. Sie ist 5 m hoch und ragt ca. 2 m tief in den Boden. Das Material für den Stein stammt mit großer Wahrscheinlichkeit vom Pfaffenkopf bei Dudweiler.

Deutung: Im Laufe der Geschichte hat man den Stein entweder als Kelten- oder Römerstein, als Kulturdenkmal, Fruchtbarkeitssymbol oder aber als Grenzstein bzw. Markscheide zwischen St.Ingbert, Ensheim, Scheidt und Sulzbach aufgefaßt. Bei der Betrachtung des Spellensteins sowie anderer Menhire fällt auf, daß sie vielfach vor Bergen stehen. Die Spitze der Steine deutet auf den Berg und so vermutlich auf eine Kultstätte, in diesem Falle auf den Stiefelfelsen. Nach ausgiebigen Forschungen, wie z.B. in der Bretagne, ist am ehesten die Meinung zu vertreten, daß nur religiös fundierte Anschauungen den prähistorischen Menschen zu solchen Kraftanstrengungen bewogen haben, wie sie Herstellung, Transport und Aufrichtung dieser Steine erforderten.

weitere Fotos:

Spellenstein in Rentrisch (St.Ingbert) Spellenstein in Rentrisch (St.Ingbert) Spellenstein in Rentrisch (St.Ingbert)



Informationen: 66386 Rentrisch

Verfasser:
Johannes Simon
Hompage:
http://www.saarchaeologie.de und http://www.uu-neu.de
E-Mail:
js-rehlingen@gmx.de oder J.Simon@uu-neu.de

Beitrag erstellt am 01.08.2004

Beitrag zuletzt geändert am 14.02.2005

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